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Rundschau Landeck – 10./11.05.2023

Ein Bericht von Luis Pircher

Zwei musikalische Giganten

„Primavera“-Konzert in Landeck

(hmp) Zwei ausgezeichnete Kapellen, die Stadtmusikkapelle Innsbruck-Wilten und die Stadtmusikkapelle Landeck, begeisterten beim Primavera-Konzert im Landecker Stadtsaal.

Gleich vorweg: Wer dieses Konzert nicht besucht hat, ließ sich musikalisch Außergewöhnliches entgehen. Diese Meinung vertritt auch der Präsident des Tiroler Blasmusikverbandes Alt-LH Günther Platter. In seinen Grußworten gratulierte er allen Besuchern, denn sie würden zwei der besten Blasmusikkapellen, ja Orchester, Österreichs erleben. Und diese Vorschusslorbeeren verdienten sich alle Musiker.


EUREGIO IM MITTELPUNKT.


Das Programm der Wiltener stand im Zeichen der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino, die heuer ihren 25. Geburtstag feiert. Man startete furios mit Thomas Doss’ Fanfare „Colors of Unity“, welche die offizielle Hymne der Euregio werden soll. Auch das zweite Stück war ein Auftragswerk der Wiltener, die „Wilten Festival Overture“, die Philip Sparks 2000 komponierte. Eine kleine Änderung im geplanten Programm war das Stück „Hounds of Spring“ von Alfred Reed. Man wolle mit diesem Stück dem Frühling auf die Beine helfen, so der Musiker und Conférencier Claudius Schlenck. „In the Heart of Europe“ nimmt Hermann Pallhuber das Andreas-Hofer-Lied auf und nimmt auf die Lage Tirols im Herzen Europas Bezug. Musikalischer Höhepunkt der Wiltener war ein weiteres Auftragswerk von Thomas Doss: „Window to the Sun“ stellt die drei Länder der Euregio anhand dreier bekannter Volkslieder vor: „La Montanara“, „Bozner Bergsteigerlied“ und „Das Schönste auf der Welt“. Als Zugabe gab es den „Kaiserjäger-Marsch“, mit dem das Publikum schwungvoll in die Pause entlassen wurde. Die Wiltener wussten zu begeistern: hervorragende Solisten, ausgezeichnete Register, ein exzellenter Dirigent (Raimund Walder) und ein Conférencier, der mit seinem Charme erfreute.

 

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Ein stolzes und hervorragendes Orchester: die Stadtmusikkapelle Wilten


PROGRAMM FÜR WIEN.


Die Latte lag hoch und die Landecker starteten begeisternd mit der „Festive Overture Op. 96“ von Dmitri Shostakovich, jenem Stück, das er zur 20-jährigen Feier der Oktoberrevolution komponierte. „The Wall“ von Otto M. Schwarz, ein Stück mit dem der Komponist die negativen Auswirkungen von Mauern (Limes, Chinesische Mauer oder Berliner Mauer) auf die Bevölkerung zeigte, war der musikalische Höhepunkt des Abends: Die Landecker zeigten unter ihrem musikalischen Leiter Helmut Schmid ihre absolute Könnerschaft – besser geht es nicht mehr. Es folgte nunmehr ein Stück des Belgiers Dirk Brossé. In „Tintin – The Prisoners of the Sun“ wurden die Abenteuer von Tim und Struppi, den beiden Zeichentrickfiguren, musikalisch aufgearbeitet. Den Abschluss des offiziellen Programms bildete Dance I – from „Jazz Suite No. 2“, wiederum vom bekanntesten russischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, Shostakovich. Dieses kurze Stück, obwohl wie leichte Unterhaltungsmusik wirkend, zeigt doch die Ironie und Gesellschaftskritik des Komponisten, wie die Sprecherin der Landecker Nicole Wolf-Vöhl feststellte.

 

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„Standing Ovations“ gab es verdientermaßen für die Landecker.


Das Konzert zeigte eine hervorragende Leistung aller Landecker Musiker, sie haben die eingangs erwähnte Latte mit Bravour übersprungen. Mit diesem Programm, dem ausgezeichneten musikalischen Leiter Helmut Schmid und den hervorragenden Musikern werden die Landecker am 9. Juni beim Arkadenkonzert im Wiener Rathaus ein mehr als würdiger Vertreter der Stadt, ja von ganz Tirol sein.

 

 

 

Bezirksblätter Landeck - 2. Mai 2023
Ein Bricht von Elisabeth Neuner

Die Stadtmusikkapelle Landeck sorgte beim Primavera Doppelkonzert für Standing Ovations.


Von Sparke über Doss bis hin zu Shostakovich:

Das Primavera Doppelkonzert der Stadtmusikkapelle Landeck und der Stadtmusikkapelle Wilten sorgte für tobenden Applaus und stehende Ovationen. Mit Stücken über Zusammengehörigkeit und das Bauen und Einreißen von Mauern sorgten die Musikantinnen und Musikanten für ordentlich viel Stimmung.


LANDECK. Das alljährliche Frühjahrskonzert der Stadtmusikkapelle Landeck - auch Primavera genannt - hielt das Versprechen, das Gefühl von Frühling heraufzubeschwören. In zwei Teilen ließen es die beiden Stadtmusikkapellen Wilten und Landeck richtig, am vergangenen Freitag (28. April) krachen.


Obmann der Stadtmusikkapelle, Peter Vöhl, begrüßte die Zuhörerinnen und Zuhörer: 

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Obmann Peter Vöhl begrüßt das Publikum und weckt Neugier für die zwei Teile. "Danke, dass so viele zu unserem Doppelkonzert gekommen sind. Wir freuen uns auf einen schönen und musikalischen Abend."

 

Auch Günther Platter, Alt-LH und Präsident des Blasmusikverbandes, hob die Wichtigkeit des Musizierens hervor.

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 LH a. D und Präsident des Blasmusikverbands, Günther Platter freut sich über die musikalischen Häppchen, die die Musizierenden bieten werden. "Ich bin selbst leidenschaftlicher Musikant. Besonders wichtig ist es auch, die Jugend zu fördern, damit die traditionsreichen Kapellen nicht aussterben", meinte Platter bei seiner Begrüßung.


Einigkeit bei den Wiltenern


Im ersten Teil gab die Stadtmusikkapelle Wilten ihre Auswahl an bunt durchmischten Stücken zum Besten. Besonders der Gedanke der Euregio (Nordtirol, Südtirol und Trentino) standen im Vordergrund.

"Zwanzig Minuten Live-Musik steigert die Stimmung um 21 Prozent", 

meinte unter anderem Moderator der Stadtmusikkapelle Wilten, Claudius Schlenck. Darüber hinaus führte Schlenck mit amüsanten Anekdoten und gut verpackten Informationen durch den Abend.

In Zusammenarbeit mit dem Komponisten Thomas Doss wurde für das 25-jährige Jubiläum der Euregio (Nordtirol, Südtirol und Trentino) das Stück "Window to the Sun" komponiert und für die CD eingespielt. Das Stück vereint traditionelle Volkslieder der drei Regionen miteinander, um Zugehörigkeit und Einigkeit zu symbolisieren: "La Montanara" (Trentino), "Wohl ist die Welt so groß, so weit" (Südtirol) und "Das schönste auf der Welt" (Nordtirol).

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Moderator Claudius Schlenck sprach über das Entstehen der Euregio vor 25 Jahren und wie das Stück für das Jubiläum entstand. Der musikalische Leiter der Wiltener Musikanten und Musikantinnen, Raimund Walder, brillierte mit einer einsatzstarken Taktstockführung.


Beim Sektempfang sorgte ein Saxophon-Ensemble der Stadtmusikkapelle Wilten für Unterhaltung. Die jungen Musikanten und Musikantinnen führten unter anderem in die Welt der Disney-Theme-Songs, wie etwa "König der Löwen". Das Saxophon-Ensemble sorgte für ein kurzweiliges Warten auf das Doppelkonzert.


Höhen und Tiefen in Landeck


Vergleichbar ist die Wahl der Stadtmusikkapelle Landeck sinnbildlich mit einer Alpenlandschaft. Das abwechslungsreiche Programm der Landecker Musizierenden führte in montane Höchstlagen und in tiefste Täler.
Besonders hervor stach "The Wall" von Otto M. Schwarz bei dem auch Kapellmeister Helmut Schmid beim Dirigieren ins Schwitzen kam.


Moderatorin, Nicole Wolf-Vöhl, erzählte um jedes Stück herum eine Geschichte. Bei "The Wall" ging es um den Limes und eine Mauer, die vor Eindringlingen schützen solle und bei Shostakovich erzählte sie über den Komponisten selbst:

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Moderatorin Nicole Wolf-Vöhl sprach darüber, dass auch Unterhaltungsmusik Tiefgang hat.


"Obwohl Shostakovich Musik für Massen komponierte, hörte man immer wieder aus den Stücken heraus, dass durchaus ein kritischer Denker und Rebell im russischen 19. Jahrhundert war."


Stehende Ovationen


Die Begeisterung über das gelungene Konzert wurde nicht nur durch Applaus des Publikums zum Ausdruck gebracht. Die Zuhörenden ließen es sich nicht nehmen, am Ende für die Musikanten und Musikantinnen aufzustehen und so ihren Respekt zu zollen.

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Unter den Applaudierenden waren unter anderem Landecker Bürgermeister Herbert Mayer, LA Beate Scheiber, Florian Geiger, Bezirksobmann des Musikbezirks Landeck, Zammer Bürgermeister LA Benedikt Lentsch, Präsident der Stadtmusikkapelle Wilten Roland Tanzer, sowie Wiltener Obmann Peter Spanblöchl und viele mehr.

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Stehende Ovationen zeigen die Begeisterung für die musikalische Leistung der beiden Stadtmusikkapellen. Das viele Proben hat sich definitiv ausgezahlt und ein fulminanter Musik-Abend leitete das verlängerte Wochenende gebührend ein.

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